15 | 04 | 2021 | Diverses | 1 | 12089 |
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7 Tipps zum angeln mit Kindern
Angeln ist an sich schon etwas Besonderes. Mit den eigenen Kindern ans Wasser zu gehen, bringt noch zusätzliche Momente der Erfüllung.
1
Nichts erzwingen! Begeisterung fürs Angeln lässt sich nicht anerziehen. Nicht jeder hat die Leidenschaft, man kann sie niemandem aufs Auge drücken. Erstmal gehen alle Kinder gern mit Papi oder Mami mit, weil sie neugierig sind und alles toll finden, was die Eltern tun. Aber das muss nicht so bleiben. Das muss man akzeptieren, auch wenns schwerfällt.
2
Nicht zu sehr pushen! Meine Fischerleidenschaft als Kind brannte auch deshalb so heftig, weil ich erst mit sechs und in den ersten Jahren nicht immer mit zum Angeln durfte. Das hat den ersten Ausflug zu etwas inbrünstig Erwartetem und jeden weiteren zu etwas Heiligem gemacht.
3
Hauptsache Action! Kinder finden Schleppfischen, Hechtblinkern oder Karpfenangeln öde, weil da (fast) nix passiert. Kinder brauchen keine grossen Fische, sondern viele Bisse und Erfolgserlebnisse. Wer bei seinem Kind die Freude am Angeln entfachen möchte, sollte mit Stippfischen beginnen, an einem Teich oder See mit vielen kleinen Rotaugen, Lauben, Haseln oder Egli. Das tut dem Erwachsenen auch gut, es relativiert so manches, wenn man sich wieder «back to the roots» begibt. Man begreift, worum es eigentlich geht.
4
Ziele offen lassen! Als Aaron in seinem ersten Anglerjahr einen Meterhecht fing, fürchtete ich, dass ihm kleine Rotaugen nun nicht mehr so viel Spass machen würden. Aber so war es nicht, zum Glück. Dennoch ist es wichtig, nicht gleich mit Wels, Karpfen, Lachs & Co. zu beginnen. Es soll ja auch noch Herausforderungen geben. Von daher habe ich mit Aaron gern auf Rotaugen und kleine Meerbrassen gestippt oder Egli geblinkert. Jahr für Jahr kam dann etwas Neues hinzu. Was ihm noch fehlt: Lachs, Meerforelle, Karpfen, Zander, Heilbutt …
5
Die Eltern als Guide. Ein guter Guide ist geduldig, nimmt sich selbst zurück und will, dass sein Gast gut fängt. Und wenn die Rute zerbricht und schon wieder alles abreisst, bleibt er ruhig und freundlich, auch wenns schwerfällt. Genauso muss man sein, wenn man mit seinen Kindern ans Wasser zieht, auch wenns einem selbst mächtig in den Fingern juckt.
6
Fischerferien mit dem Kind sind wunderbar. Die Vorfreude lässt Kinder fast alles ertragen, sogar Mathearbeiten und Zimmeraufräumen. Vor Ort wird es nie langweilig. Übers Programm muss man sich keine Gedanken machen. Höchstens, wie man das Kind abends vom Wasser wegbekommt. Auch hier gilt: Viel Fisch ist wichtiger als Grossfisch.
7
Respekt vor dem Tier! Wir haben ein Hobby, bei dem Tiere leiden und sterben. Darüber sollten wir mit unseren Kindern offen sprechen: Wann ist es moralisch gerechtfertigt, einen Fisch zu fangen? Wenn er gegessen wird? Ist «Catch and Release» in Ordnung? Fische ich weiter, auch wenn ich lauter Untermassige fange? Darf ich einen lebenden Wurm auf einen Haken spiessen? Wie auch immer Du zu diesen Fragen stehst: Rede darüber mit Deinem Kind. Frage, wie es das findet. Damit leistest Du einen sehr wertvollen Beitrag zur ethischen Erziehung.
Ralph Pötzsch
Hallo Carsten, ich danke Ihnen für die Tipps! Mein Sohn (fast 10jährig) hat grosse Lust bekommen! Das Fischen als Hobby auszuprobieren. Dafür mache ich nun den SaNa. Ich werde mich nun sicher an die Tipps erinnern und sie beherzigen. Danke!
Beste Grüsse
Ralph Pötzsch