16 | 10 | 2020 | Schweiz | Praxis | 0 | 8573 |
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Der nicht so friedliche Friedfisch
Explosionsartige Attacken, blitzschnelle Fluchten, reissende Vorfächer. Das sind keine Dinge, die an einen heimischen Friedfisch denken lassen. Auch wenn der Rapfen zu den Karpfenartigen und damit zu den Friedfischen zählt, ist er ein Vollbluträuber und äusserst spektakulärer Zielfisch. Robin Melliger hat dem Fisch in Basel einen Besuch abgestattet.
Der Rapfen (lat. Aspius Aspius), oder auch gekürzt «Asp» genannt, ist unter Fischern auch als «poor mans tarpon» bekannt, der Tarpon des armen Mannes. Dies kommt nicht von ungefähr, sieht der Rapfen dem Tarpon Megalops Atlanticus des Schuppenkleids und der Form wegen recht ähnlich. Zu unserem Glück ist der Rapfen nicht etwa in Florida, sondern in weiten Teilen Europas und bis zur Wolga in Russland heimisch. Die südliche Verbreitungsgrenze ist die Donau, im Norden erstreckt sich sein Habitat bis nach Mittelschweden und Südfinnland. Durch den Main-Donau-Kanal ist er nach Westeuropa gelangt, wo er sich weiter ausbreitet. Der Rapfen bevorzugt schnellfliessende, kiesige Gewässer, fühlt sich aber auch in stehenden Nebengewässern wohl. In der Schweiz ist der Rapfen nur im Rhein von Basel bis Rheinfelden verbreitet. Der erste Nachweis aus dem Hochrhein (Stau Birsfelden) erfolgte 1994. Eine weitere Ausbreitung rheinaufwärts sowie in die Zuflüsse ist Biologen zufolge möglich und wahrscheinlich, dies ist jedoch keineswegs selbstverständlich. Flussverbauungen, Verschmutzung, verhärtete Flussböden, das Verschwinden der für die Brutfische überlebenswichtigen Kiesbetten sowie die Verschlammung potenzieller Laichplätze limitieren seine Verbreitung. Damit teilt er sein Schicksal mit vielen anderen Kieslaichern unserer Fliessgewässer. Das Fleisch des Rapfens ist übrigens geniessbar. Wegen seiner über 130 Zwischenmuskelgräten bedarf er jedoch einer speziellen Behandlung bei der Zubereitung.
Nicht zum Rauben geboren
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