![[Michel Roggo:]</br>Aare – alles im Fluss](/assets/cache/600/600/media/Artikel/2023/11/roggo-aare/F32-120.jpg)


16 | 09 | 2025 | Reisen | ![]() | ![]() |
16 | 09 | 2025 | Reisen |
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Schon lange planten mein Vater und ich eine Reise nach Florida. Diesen Frühling war es endlich soweit: Von Miami reisten wir über Fort Myers weiter bis nach Key West, wo wir einen gelungenen Fischertag einzogen.
Am ersten Tag bei den Everglades, genauer gesagt in Flamingo, blieb der Erfolg noch aus. Kein einziger Tarpon liess sich von unseren Ködern überzeugen. Doch beim zweiten Trip, diesmal an der Westküste von Fort Myers, wendete sich das Blatt. Nach intensivem Suchen fanden wir die Fische schliesslich im Caloosahatchee-Flussdelta. Wir angelten mit Köderfischen, denn wir wussten, dass Naturköder am effektivsten sind, wenn es auf diese Fische geht.
Nach drei Stunden ohne einen einzigen Biss dann plötzlich ein brutaler Einschlag! Der Tarpon stieg ein und zog nach einem beeindruckenden Sprung in einem Sprint etwa 80 Meter Schnur von der Rolle. Über eine Stunde lang stemmten wir uns gegen die rohe Kraft dieses grossen Fischs. Trotz schwerem Gerät – einer 8000er-Rolle und einer 200-g-Rute – dauerte es ewig, bis wir ihn ans Boot heranbringen konnten. Der Fisch schwamm zwischenzeitlich unter zwei Bootsstegen hindurch, die Pfeiler übersät mit scharfen Muscheln. Es war eine echte Herausforderung, die Schnur an den Pfeilern vorbei zu führen, um Kontakt mit den Muscheln zu vermeiden. Mein Vater hielt das Boot fest, während unser Guide und ich auf den Steg sprangen und die Rute unter dem Steg hindurchreichten (mit offenem Rollenbügel), damit der Fisch frei wegschwimmen konnte. Danach sprang ich wieder auf das fahrende Boot und der Kampf ging weiter. Sogar der Guide war verblüfft, wie sich dieser Kampf in die Länge zog und wie schwer er sich gestaltete.
Nach einer Stunde gab das alte Weibchen endlich klein bei. Erst im Wasser wurden uns die Ausmasse dieses Fangs bewusst, wir konnten den Fisch mit beiden Armen nicht vollständig umfassen. Mit über zwei Meter Länge und etwa 100 Kilogramm Gewicht mein bis dato grösster Fang. Im Hintergrund hörten wir einige Anwohner applaudieren, ein unglaublicher Moment für uns beide! Ein Tarpon in dieser Grösse wird zwischen 40 und 50 Jahre alt sein! Wir waren überglücklich, als wir gemeinsam mit dem Fisch im Wasser ein Erinnerungsfoto machen konnten. Unser Guide erzählte uns später, dass er nur zwei- bis dreimal im Jahr einen solchen Riesen fängt.
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