29 | 01 | 2019 | Schweiz | 0 | 4395 |
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Fisch des Jahres 2019
«Frische Egli aus der Schweiz» – so steht es auf vielen Menükarten in den Restaurants. Das Egli ist der beliebteste Speisefisch in der Schweiz. Doch kaum ein Nicht-Fischer weiss etwas über das Egli. Deshalb wählte der Schweizerische Fischerei-Verband SFV das Egli zum Fisch des Jahres 2019.
Ein Egli an der Angel und der Angler lächelt vor Freude. Dieses Hochgefühl ist nicht weiter verwunderlich, gehört dieser Fisch zu den beliebtesten in der Schweiz. Nicht nur für Angler, auch für Feinschmecker und damit für die Gastronomie. Dies mit fatalen Folgen: Die jährlichen Fänge der Schweizer Berufsfischerinnen und -fischer von etwa 250 Tonnen reichen bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Der aktuelle Konsum beträgt rund das Zehnfache. Dieser Mehrbedarf muss mit Importen aus Nord- und Osteuropa gestillt werden. Die attraktive Ausgangslage hat auch zu einigen grossen Aquakultur-Projekten in der Schweiz geführt. Es ist absehbar, dass die Produktion von Zuchtegli in der Schweiz die Wildfänge bald überflügeln könnte. Das Egli aus Wildfang bleibt aber qualitativ das Beste. Darum ist dieser Fisch ein attraktiver Botschafter für die Forderung nach natürlichen Lebensräumen.
Stacheln versus Schimmer
Wer ist dieser Fisch, der bei uns so gerne als Filet auf dem Teller landet? Vom Muster her ähnelt er einem Zebra, zieren doch Querstreifen seinen Körper. Auffällige Farbtupfer sind die orangen Bauch- und Schwanzflossen, überhaucht von schimmerndem Messing, schillerndem Grün und manchmal sogar Himmelblau. Die beiden Rückenflossen wirken majestätisch und haben es in sich. Dank seiner Konstitution weiss er sich zu wehren, beziehungsweise vor Fressfeinden zu schützen: Ein Teil der Flossen hat spitze Stacheln und auf den Kiemendeckeln thronen Dornen.
Aufwändige Verarbeitung
Sein Aussehen hat ihm den Übernamen «Stachelritter» gegeben – und wohl auch seinen echten Namen. Obwohl das Egli ein wunderschöner Fisch ist, überwogen für unsere Vorfahren offenbar die unangenehmen Seiten der heute begehrten Beute. Die tückischen Stacheln machen die Verarbeitung des Eglifangs zu einer aufwändigen und manchmal sogar schmerzhaften Tätigkeit. Das Filetieren ist ein anspruchsvolles Handwerk, das Ergebnis eine entsprechend kostbare kulinarische Delikatesse. Die Wurzeln des alemannischen Worts Egli sind nicht restlos geklärt, doch es klingt wohl nicht zufällig wie Igel, Ekel oder eckig.
Rekordträchtig und anpassungsfähig
Egli sind fast weltweit verbreitet und gehören zur Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Mit über 9300 Arten in 150 Familien sind sie die artenreichste Wirbeltiergruppe überhaupt. Der Fisch des Jahres 2019 gehört zur Familie der Echten Barsche (Percidae). Seit fast 23 Millionen Jahren kommt er in Europa und Asien vor. Die fast 200 Arten sind an das Leben im Süsswasser in gemässigten bis arktischen Klimazonen gewöhnt. Dank seiner Anpassungsfähigkeit kommt das Egli mit fast allen Gewässertypen und Klimazonen zurecht.
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