


23 | 09 | 2025 | Schweiz | ![]() | ![]() |
23 | 09 | 2025 | Schweiz |
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Am Samstag, 30. August 2025, fand die Aktion «Fischen trotz Handicap» an mehreren Schweizer Gewässern statt. Menschen mit Beeinträchtigung erhielten dabei die Gelegenheit, die Faszination des Fischens hautnah zu erleben. Auch Ständerat Daniel Jositsch, Präsident des Schweizerischen Fischerei-Verbands (SFV), unterstützt das Projekt und nahm persönlich teil.
«Wir müssen unser schönes Hobby auch Menschen mit Beeinträchtigung zugänglich machen», erklärt Philipp Sicher. Dieser Gedanke motiviert ihn. Er ist Initiant und Präsident des 111er Clubs. Bereits letztes Jahr wurde aus der Idee ein Projekt, welches unter dem Patronat des Schweizerischen Fischerei-Verbands (SFV) neu forciert wurde. Mit Startfinanzierungen und Fachwissen werden seither Vereine bei der Umsetzung unterstützt. Dieses Jahr besuchte Jositsch den Seesportfischerverein Zürich und Zollikon und überzeugte sich selbst vom Engagement vor Ort.
An der diesjährigen Durchführung beteiligten sich bereits neun Vereine an sechs Gewässern. Entscheidend für den Erfolg sind Menschen, die mit Herzblut einen unvergesslichen Tag ermöglichen. Neben motivierten Fischern braucht es einen Draht zu einer Stiftung, zu einer Behindertenorganisation oder zu Menschen mit Beeinträchtigung im eigenen Bekanntenkreis, welche die Fischerei an diesem speziellen Tag erleben möchten. Doch diese sind relativ schnell gefunden. Die Nachfrage ist dabei oft grösser als das Angebot.
Im Schnitt nahmen zwischen acht und fünfzehn Menschen mit Beeinträchtigung pro Austragungsort teil – insgesamt waren es über 60 Personen, dreimal so viele wie im Vorjahr. Besonders beliebt ist die Bootsfischerei. Schon das gemütliche «Rumschippern» bereitet den Gästen grosse Freude.
Damit alle sorglos mitmachen können, wird jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin von einem Fischer begleitet. Hinzu kommen Helferinnen und Helfer, die für ein gemeinsames Abschlussessen sorgen. So wächst die Gruppe schnell auf 25 bis 40 Personen an. Dass es auch einfach und unkompliziert funktioniert, zeigt eine Privat-Initiative, welche am Ufer des Greifensees gestartet wurde und bei der die Teilnehmer ebenfalls viel Spass hatten.
Das Programm ist an diesem Tag grob vorgegeben. Nach einer Einführung in Fischarten, Gewässerkunde, Praxis und Tierschutz heisst es vor allem: fischen, fischen, fischen. Beliebt sind Hegenen und Schleppfischen – stets begleitet von spannenden Fischer-Geschichten z.?B. über «Wasserkrokodile» oder Welse, welche Entenküken fressen. Wer möchte, wagt sich nach der Rückkehr ans Filetieren. Den kulinarischen Schlusspunkt bildet ein gemeinsames Essen, bei dem der soziale Gedanke besonders spürbar wird. Vielerorts erhielten die Teilnehmenden sogar Filets für den Heimweg.
Auch die Fangbilanz kann sich sehen lassen: Egli, Felchen, Sonnenbarsche, Rotaugen, Bach- und Regenbogenforellen sowie Hechte wurden erbeutet. Mit Stolz präsentierten die Teilnehmer ihre Fänge wie z. B. Fredy, der nach einem Autounfall invalid wurde. Er hält einen schönen Rehlig strahlend vor die Kamera: «Das ist mein erster Fisch, den ich gefangen habe, und ich bin 60 Jahre alt.»
Beim Fischereiverein Erlach nahmen viele sehbehinderte Menschen teil. Für sie ist auch das Spüren der Köder und Betasten der Fische besonders interessant.
«‹Fischen trotz Handicap› muss unbedingt weitergeführt werden», so die Stimmen der Teilnehmenden, die sich schon jetzt aufs nächste Jahr freuen. Diesem Wunsch wird auch 2026 gerne Rechnung getragen. Ebenso die Resonanz in den Medien war beachtlich: Drei TV-Sender berichteten, zahlreiche Lokalzeitungen und Online-Portale griffen das Thema auf. Bei der Öffentlichkeitsarbeit werden die Vereine auf Wunsch vom Projektteam unterstützt.
An dieser Stelle ein aufrichtiger Dank an alle durchführenden Vereine: Durch Euer Engagement leistet Ihr einen wertvollen Beitrag zu einer besseren Welt!
Fischereivereine, welche den sozialen Aspekt der Fischerei betonen und freudestrahlende Gesichter erleben möchten, sollten «Fischen trotz Handicap» (29. August 2026) jetzt schon ins Jahresprogramm einplanen. Es lohnt sich für alle!
Kontakt für Anmeldung, Unterstützung (auch finanzielle) und weitere Infos:
Projekt-Verantwortlicher Bernhard Stegmayer
best@best-image.ch
Tel. 079 776 16 37
Fredy fing den ersten
Fisch seines Lebens – und
was für einen schönen.
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