21 | 02 | 2024 | Schweiz | 0 | 3489 |
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Fliegenfischen im Winter? Aber gern doch!
Die Schonzeit ist lang an unseren Fliessgewässern und die Pirsch auf Seeforelle ist wenig erfolgversprechend. Wo also die eigenen Wurfkünste auffrischen und das mit der Möglichkeit, auch tatsächlich Fische zu fangen? Dani Odermatt vom Fischerparadies Lungern hat «Petri-Heil» auf den Lungerersee eingeladen.
In der Nacht hat es geschneit und der Morgen ist kalt. Die Boote müssen vom Schnee befreit werden, ehe wir dick eingepackt loslegen können. Das Wetter war in den letzten Tagen turbulent, stürmischer Wind mit hohen Temperaturen zuerst und jetzt Schnee. Ob das den Fischen auf den Magen schlägt?
Nassfliegen!
Daniela Misteli hat ein paar Modelle einer Nassfliege gebunden, die heute Erfolg bringen sollen. Wir werfen immer wieder gezielt das Ufer an und wechseln dabei die Stellen. Die Ringe gefrieren bald und die Ruten müssen regelmässig ins Wasser getaucht werden. Wir lassen die Fliegen ein paar Sekunden absinken, bis sie auf einer Tiefe von etwa einem halben Meter sind und beginnen dann mit einstrippen. Und tatsächlich beisst bei Mauro bald schon die erste Forelle, keine drei Meter vom Ufer weg. Und wie üblich bei Put and Take-Seen darf mit mehreren Fischen in unmittelbarer Nähe gerechnet werden. Die Fische stehen gleich beim Bootssteg und bald sind die ersten fünf Forellen in unsern Feumern. Zur Erfolgskontrolle versucht es Dani Odermatt mit einem Spoon. Auch das funktioniert.
Kinderleicht – oder eben alles andere
Irgendwas nehmen sie zwar meistens, meint Dani Odermatt, aber je nach Tag können das nur Bienenmaden, Teig, Löffel oder was auch immer sein. Für Fliegenfischer kein Grund zur Sorge, man kann ja alles mögliche imitieren. Auch an einer zweiten Stelle, kaum zweihundert Meter vom Anlegeplatz entfernt, treffen wir wieder auf Forellen. Sie beissen und wir sind trotz der Kälte nicht am Frieren. Nach gut zweieinhalb Stunden ist Schluss und wir sind uns einig, dass es heute einfach war. Zurück am Steg fragen uns zwei andere Fischer nach dem Standort der Fische. Sie hätten alles Mögliche probiert, und das ohne Erfolg. Mit den nötigen Tipps ausgerüstet starten sie einen weiteren Versuch. Dani Odermatt ordnet ein: «Im Winter stehen die Fische sehr flach und fast immer in unmittelbarer Ufernähe. Wer es nicht dort probiert, kann völlig leer ausgehen.» Und er ergänzt: «Das Winterhalbjahr verspricht bessere Erfolgschancen. Im Hochsommer hingegen können die Fische teils auf 15 Metern und tiefer stehen. Dann funktioniert fast nur noch die Bienenmade.» Fischerparadies-Mitarbeiter Dominique Shorter erklärt: «Bis Ende Mai stehen die Fische flach und nah am Ufer. Je nach Witterung kann man anfangs Frühling auch mit der Trockenfliege erfolgreich sein. Die Fliegenmuster müssen nicht kompliziert sein. Meistens funktioniert eine Egg-Fly mit ein bisschen Chenille am besten.»
Erst vereinzelte Fliegenfischer
Der Lungerersee ist noch immer bekannt als See, der besonders bei Anfängern, Gelegenheitsfischern und Familien beliebt ist. Fliegenfischer sind bis anhin sehr selten, dabei ist es eines der ganz wenigen Gewässer in der Schweiz, wo mit Ausnahme des Dezembers (Schonzeit vom 1.12. bis 26.12.) der Fang von Regenbogenforellen mit der Fliege möglich ist.
Voraussetzung für einen entspannten Fliegenfischertag ist allerdings die Miete eines Bootes. Diese Boote sind gross genug, dass zwei Fischer darauf gut ihre Fliegen werfen können, ohne sich dabei gross in die Quere zu kommen.
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