29 | 05 | 2019 | Schweiz | Text: | 0 | 13935 |
29 | 05 | 2019 | Schweiz |
Text: | 0 13935 |
Graubünden – Im Land der Forellen, Saiblinge und Äschen
Im grössten Kanton der Schweiz kann man mit einem Patent alle kantonalen Gewässer befischen. Dies sind rund 1700 Kilometer Fliessgewässer und 196 Seen! In fast allen Bündner Gewässern leben überwiegend Salmoniden. Das heisst Bach-, See- und Regenbogenforellen sowie Saiblinge, Namaycush und Äschen. Jetzt, wo der Sommer vor der Tür steht, zeigt Ronny Camenisch die Fischerei seines Heimatkantons.
Fliessgewässer
Zu den wichtigsten Fliessgewässern in Graubünden gehören der Vorder-, Hinter- und der Alpenrhein. Im Vorder- und Hinterrhein leben hauptsächlich Bachforellen und vereinzelt Regenbogen- und Seeforellen. Im Alpenrhein kommen neben den Forellen noch Äschen, Nasen und selten auch Barben vor. Der wohl bedeutendste Fluss neben dem Rhein ist der Inn. Dieser Fluss ist weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt und besonders für Fliegenfischer attraktiv. Der Inn wird von Bachforellen, Äschen und Elritzen beheimatet.
Stauseen
Bei den Stauseen muss man fünf Seen hervorheben. Der (1) Lago di Livigno, ein grosser Stausee, bei welchem nur ein kleiner Teil auf Schweizer Boden (und im Nationalpark) liegt. Er ist bekannt für den überdurchschnittlichen Bestand an Seesaiblingen, es schwimmen aber auch richtig grosse Forellen im Stausee. Der (2) Marmorerasee, ein schöner See mit einem guten Bestand an Bach-, See- und Regenbogenforellen. Zudem werden jedes Jahr grosse Namaycush überlistet. Der (3) Sufnersee ist der wohl beliebteste Stausee bei den Bündner Fischern. Auch dieser See hat einen guten Forellenbestand. Es wird hauptsächlich mit dem Mückensatz gefischt. Aber auch das Spinnfischen ist sehr erfolgreich auf die gut genährten Forellen. Der (4) Lai da Nalps und der (5) Lukmaniersee liegen in der Surselva, dem Bündner Oberland. Diese zwei grösseren Stauseen liegen auf knapp 2000 m ü. M. In beiden Seen tummeln sich aussergewöhnlich grosse Forellen und Namaycush.
Engadiner Talseen
Die Engadiner Talseen (6) St. Moritzersee, (7) Silvaplanersee und (8) Silsersee sind für die Fischerei in Graubünden sehr bedeutsam. In den 1980er- und 1990er-Jahren waren sie die wohl besten Saiblingsgewässer der Schweiz. Die Fänge sind inzwischen aus unerklärlichen Gründen rasant zurückgegangen, jedoch immer noch gut. Seit ein paar Jahren steigen die Fangzahlen überdurchschnittlich grosser Namaycush und ziehen Fischer aus allen Landesteilen an.
Bergseen
Bergseen gibt es unzählige in Graubünden. Es hat fast in jedem Tal einen oder mehrere davon. In den meisten von ihnen findet man Bachforellen, Namaycush und Saiblinge. Es wird jedoch nur in den wenigsten regelmässig gefischt und vor allem in den abgelegenen Seen kann man immer mal wieder Sternstunden erleben.
Vorschriften & Besonderheiten
In Graubünden darf mit einer Fischerrute pro Person gefischt werden. Ab dem 14. Lebensjahr darf jeder, der im Besitz eines SaNa-Ausweises ist, ein Patent lösen. Bis zum 14. Lebensjahr dürfen die Jungfischer mit der eigenen Rute auf das Kontingent eines begleitenden Patentinhabers mitfischen.
Im ganzen Kanton gilt ein striktes Widerhakenverbot. Einzige Ausnahme ist der Lago Isola, ein Stausee am San Bernardino-Pass. Dieser See hat einen unerwünschten Hechtbestand, aufgrunddessen eine Sonderregelung gilt: Beim Fischen mit Ködern über zehn Zentimeter Länge und mit Haken, welche eine Hakenöffnung von mindestens neun Millimeter haben, ist der Widerhaken erlaubt. Überdies darf im ganzen Kanton nicht mit mehr als drei Hakenspitzen gefischt werden. Das heisst, dass eine Hegene (ein sog. Mückensatz) nicht wie sonst in der Schweiz fünf Nymphen oder Gefrässe, sondern nur deren drei aufweisen darf. Auch Wobbler oder Köderfischsysteme müssen auf Einzelhaken umgerüstet oder auf einen einzigen Drilling reduziert werden. Als Köderfische dürfen ausschliesslich tote Elritzen verwendet werden.
0 Kommentare
Keine Kommentare (Kommentare erscheinen erst nach unserer Freigabe)