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![Moderne Techniken [– Ist das noch fair?]](/assets/cache/500/330/media/Artikel/2018/11/Technik/Vertikalangeln-CH.jpg)

| 25 | 11 | 2025 | Praxis | Produkte | |
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Wir stolpern immer mal wieder über Neuheiten oder entdecken plötzlich die Fängigkeit fast vergessener Köder wieder. Unsere Redaktion stellt ein paar Köder vor, die künftig (wieder) einen fixen Platz in unseren Köderboxen haben werden.

Nils Anderson – Das Perchman-Rig sieht zugegebenermassen etwas seltsam aus, doch die Idee leuchtet sofort ein. Der Gummifisch – vorzugsweise ein auftreibender – steht damit in den Ruhephasen stets etwa zwei, drei Zentimeter über Grund und etwas hinter dem Gewicht. Verantwortlich dafür ist das steife Fluorocarbon, an welchem ein Haken so fixiert wurde, dass er stets waagrecht über dem Grund steht. Seine Trümpfe wird das Perchman-Rig erst um diese Jahreszeit so richtig ausspielen, wenn die Egli grundnah in Wassertiefen von etwa 10 Metern stehen und eine ganz langsame Führung gefragt ist. Mit dem dicken Fluorocarbon ist es zudem hechtsicher, vorausgesetzt, dieser schluckt nicht gleich das ganze System, sondern bloss den Gummifisch. Mit diesen Eigenschaften ist es eine mehr als attraktive Variante zum Texas- und Carolina-Rig. Nicht dass es diesen immer überlegen ist, doch es bringt alles mit, um mit diesen beiden Montagen locker mitzuhalten. Ganz einfach ist es allerdings nicht, denn das richtige Aufziehen des Gummifischs auf den Haken erfordert etwas Übung.
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Nick Hagenbuch – Ein absoluter Lieblingsköder von mir war in diesem Jahr der Stucki Fishing Microspoon Cervin in 5 Gramm und der Farbe UV Orange. Am frühen Morgen, am Abend oder ganztags bei leicht trübem Wasser hat mir dieser Köder zu manch einem Fang einer Bergseeforelle verholfen. Ein Köder, den ich definitiv nicht in meiner Köderbox missen möchte!
Ruben Rod – Diesen speziellen Trüschenpilker von ZEBCO habe ich beim Durchwühlen einer «Ausverkauf»-Box im Fischerladen entdeckt. Das Konzept: Er lässt sich über einen soliden Schraubverschluss öffnen und wieder schliessen, besitzt einen Hohlraum und ist dank kleiner Löcher einsehbar. Darin lassen sich ein leuchtendes Knicklicht, ein Stück Schwamm mit Lockstoff (z. B. Fischsauce), eine Würmercreme nach Geheimrezept oder vierblättrige Kleeblätter unterbringen.
«Wenn ich eine fette Riesentrüsche wäre …», habe ich mir gesagt und den Köder sofort genommen. In meiner Fantasie hat er mir seither X Fische beschert und meinen Trüschenrekord in neue Höhen katapultiert. Nass gemacht habe ich ihn noch nicht. Vielleicht lasse ich mir damit noch etwas Zeit und geniesse meine Tagträume mit dieser Trouvaille.

Nils Anderson – Das Mustache-Rig ist eine Mischung aus Bleikopf und Bucktail für das Angeln auf grosse Hechte. Auch wenn kein mir bekanntes Wasserwesen über einen Bart verfügt, so scheint das Mustache-Rig doch die Hechte besonders gut anzusprechen. So schwörte der finnische Guide, mit dem ich diesen Herbst einen Tag auf dem Wasser verbrachte, auf diese langsam sinkenden, haarigen Gummifisch-Köpfe. Und so verdankte ich diesem Köder auch meinen grössten Hecht des Jahres. Zurück in der Schweiz sprach ich Mauro Misteli auf dieses Rig an, und siehe da, auch er fing damit dieses Jahr einen prächtigen Fisch: einen Greifensee-Wels von über einem Meter. Bevorzugt wird das Mustache-Rig mit einem Doppelschwanz-Gummifisch kombiniert. Dieser lässt sich so besonders langsam führen und verfügt über eine grosse Wasserverdrängung, die eine Extraportion Aufmerksamkeit bewirkt. Das üblicherweise handgebundene Mustache-Rig gibt es mittlerweile von verschiedenen Anbietern, das Original ist von VMC.

Nils Anderson – Meine liebsten Hechtköder sind fast alle um die 12 bis 15 cm lang und etwas über 30 Gramm schwer. Sie lassen sich gut werfen und fangen zuverlässig Fische, wohl auch, weil ich ihnen wirklich vertraue. Für mich bringen sie genau die richtige Dosis Aufmerksamkeit mit, wenn ich einen Hecht für die Küche will. Trotzdem haben sie in meiner gemischten Köderbox einen schweren Stand, weil die grossen Köder stets mit der Aussicht auf einen richtig grossen Abnehmer reizen und deswegen häufiger zum Einsatz kommen, als es eigentlich Sinn macht. Dieser 15 cm lange und 37 Gramm schwere Gummiköder namens Swinger verfügt über eine einzigartige Schwanzbewegung und spielt selbst bei langsamem Einkurbeln oder in der Absinkphase sein verführerisches Spiel. Apropos Köderbox: Hier kann der Swinger für Zerstörung sorgen, seine Gummimischung verträgt sich gar nicht mit anderen Gummis. Der Swinger sollte also auf jeden Fall ein eigenes Fach erhalten.

Nils Anderson – Der Real Rider in der Spezialfarbe «Petri-Heil» darf hier natürlich nicht fehlen. Die Form ist ein moderner Klassiker und überzeugt die Fische auch in anderen Farben, wie man fairerweise sagen muss. Gut gefällt mir seine Robustheit, und während mein Keller einen Grossteil seiner Konkurrenz erledigte, überstand der Real Rider das folgende Malheur schadlos: Während einer regnerischen Phase stieg die Luftfeuchtigkeit und bewirkte, dass meine salzhaltigen Gummifische wie jene von OSP oder Keitech Blasen bildeten und nass wurden und in der Folge ausgemustert werden mussten. Auch wenn mal nach einem regnerischen Tag alle Boxen und Taschen nass und feucht sind, trübt der Real Rider nicht bleibend ein, wie das manche andere Gummis tun. Auch am Wasser überzeugt mich der Real Rider: Forelle, Egli und Hecht haben bereits vom Angebot Gebrauch gemacht und es werden mit Bestimmtheit noch einige mehr werden.
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