


07 | 10 | 2022 | Praxis | ![]() | ![]() |
07 | 10 | 2022 | Praxis |
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Fischen mit dem Dart Jig ist an sich nichts Neues, doch bei uns noch immer wenig verbreitet. Dabei ist meistens das Egli der Zielfisch. Doch das Fischen mit dem Dart Jig ist auch eine hervorragende Methode, wenn es auf Forellen und Saiblinge geht.
Dart Jig, Delta Jig, Speed Jig oder wie auch immer sie genannt werden, sind eigentlich nichts anderes als dreieckige Jigköpfe. Diese Jigköpfe haben dadurch Eigenschaften, die ein runder Jigkopf nicht hat. Sie haben eine ganz andere Wasserverdrängung und gleiten so schnell und ohne grossen Widerstand durchs Wasser. Entsprechend rasant kommen diese Jigs auch in die Tiefe. Fischt man an grossen, schnell fliessenden Gewässern wie der Reuss, Linth oder dem Alpenrhein, ist dies ein grosser Vorteil. Der Köder kommt so schneller in die gewünschte Tiefe und bleibt auch länger dort. Ebenfalls an Stau- und Bergseen lässt sich dieser Vorteil erfolgreich ausspielen.
Der Dart Jig ist für sogenannte No-Action Gummis entwickelt worden; das sind Gummifische ohne Schaufel- oder Twisterschwanz. Diese Gummifische haben kaum Widerstand im Wasser und zeigen an einem Dart Jig ein ganz anderes Laufverhalten als an einem runden Bleikopf: Bei jedem Anjiggen springen sie wild hin und her. Wer den Dart Jig mit normalen Schaufelschwanz-Gummis bestückt, erreicht damit zwar immer noch schnell eine ansprechende Tiefe, jedoch ist das Laufverhalten nicht mehr das gleiche.
Von den Gummis sollte man immer eine gewisse Auswahl dabeihaben. Es gibt Tage, an denen grelle und knallige Farben besser fangen als natürliche Farben, aber es kann auch genauso gut andersherum laufen.
Beim Bergseefischen bekommt man oft ganz kurze Anfasser, ohne dass ein Fisch hängenbleibt. Da montiere ich deshalb oft einen kleinen Angsthaken. Dafür knote ich einen kleinen Drilling (# 14 oder 16) an ein stabiles Mono- oder Fluoro-Vorfach und dieses wiederum am Öhr des Dart Jigs. Ein solcher Stinger bietet noch einen weiteren Vorteil: Auch bei grösseren Gummis kann ein Jig mit kurzem Haken gewählt werden. Dies bringt noch mehr Bewegungsfreiheit für unseren Köder.
Der Dart Jig kann variabel eingesetzt werden. Im Bergsee kann dem Jig im Freiwasser durch kurze Twitches in die lockere Schnur zum Zick-Zack-Lauf verholfen werden. Der Gummifisch imitiert so ein orientierungsloses, flüchtendes Fischchen. Am Fluss ist das Jiggen mit zwei bis drei kurzen, schnellen Zupfern in die lockere Schnur und das schlichte, grundnahe Treibenlassen effizient. Der Gummifisch macht dabei ganz feine Vibrationen mit seinem Schwanz, was ein geschwächtes Fischchen imitiert. Einen gewichtigen Nachteil hat diese Technik aber: Wo es viele grosse Steine oder viel Totholz im Wasser hat, steigt die Hängergefahr stark an.
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