


30 | 07 | 2025 | Praxis | ![]() | ![]() |
30 | 07 | 2025 | Praxis |
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Wer fischen geht, muss mit seinem Material ans Wasser und dann von Spot zu Spot kommen. Das kann stressig werden. Mit einigen Kniffen lässt sich der Weg ans Wasser einfacher und effizienter gestalten. Ivan Valetny teilt mit uns seine Erfahrungen rund um das Thema Mobilität und Transport beim Fischen.
Um zu Fuss oder auf Rädern meine Spots zu erreichen, nutze ich meist einen Daiwa Transport-Rutengurt für zwei Ruten. Ideal zu Fuss, mit dem Velo oder E-Scooter – so bleiben die Hände frei zum Lenken. Alternativ schützt ein Rutenfutteral besser, ist aber sperriger. Mit dem Gurt geht es schneller und die Ruten können montiert bleiben. Auf dem Fahrrad hänge ich den Gurt vorne rum, denn auf dem Rücken trage ich noch meinen Rucksack und den Feumer.
Für Flugreisen verwende ich ein grosses Rutenrohr, wo ich meine Ruten in eine Decke eingewickelt hineinschiebe. Ein solches Rutenrohr muss dann aber meistens extra bezahlt und als Sportgepäck aufgegeben werden. Eine Alternative sind gute vier- bis fünfteilige Reiseruten. Sie sind weniger sensibel als Zweiteiler, aber immer noch deutlich besser als billige Teleskop-Modelle. Es gibt solche Reisemodelle von fast allen guten Herstellern wie etwa Hearty Rise, Tict oder St. Croix. Ich rate, hierfür genügend Geld auszugeben, denn besonders bei Reiseruten merkt man es, wenn sie billig und wabbelig sind. Eine andere Option ist es, am Reiseziel eine Rute zu mieten oder zu kaufen und sie danach als brauchbares Souvenir nach Hause zu bringen. Nicht wenige Reiseziele haben erstklassige Fischerläden.
Zum Uferfischen ist ein Rucksack für mich immer noch das Praktischste: Darin hat es genügend Platz und die Hände bleiben frei. Für Egli und Forellen kommt noch eine kleine Kühltasche mit, kombiniert mit einer grösseren Kühlbox im Auto. Grössere Fische wie einen Hecht bringe ich direkt zum Auto oder nehme je nach Situation auch mal eine grössere Tasche ans Wasser.
Ein faltbares Netz mit stabilem Rahmen befestige ich mit Klettband am Rucksack oder trage es beim Gehen in einer Hand. Für das Boot benutze ich zwei 28-Liter Bakkan Angeltaschen von Decathlon. Ich finde diese praktischer als herkömmliche Taschen. Beim Fluss- oder Bachfischen befestige ich meinen Watfeumer mit einem magnetischen Clip oder Karabiner am Rucksack – so ist er einfach ein- und auszuhängen.
Zu Fuss ist man mit 2,5 bis 4 km/h unterwegs, da verliert man bei kurzen Beisszeiten einfach viel Zeit bei den Platzwechseln oder wenn man vom Parkplatz aus ein Stück gehen muss (die meisten guten Stellen sind ja nicht direkt neben dem abgestellten Auto oder der ÖV-Haltestelle).
Mit einem E-Bike lassen sich auch steile oder unbefestigte Wege gut meistern. Ich benutze ein Fischer Montis 6.0i inklusive Schiebehilfe. So komme ich viel schneller zum Fischen und gewinne wertvolle Zeit. Auch einen E-Scooter (Segway-Ninebot F2 Pro D) zähle ich zu meinen elektronischen Mobilitätshelfern: Bis 20 km/h schnell, leicht, gute Reichweite, perfekt für urbanes Fischen und den ÖV. Damit erreiche ich Spots beispielsweise am Zihlkanal, wo es kaum Parkplätze hat, viel effizienter.
Für mich gehören mitunter auch Wanderstöcke dazu. Ich finde diese hilfreich in unwegsamem und steilem Gelände. Die Knie werden entlastet, man kann Stürze vermeiden und so an einem abgelegenen Bergbach oder Bergsee einige Kilometer mehr Strecke machen. Nach dem Marsch werden die Teleskopstücke eingefahren und im Rucksack verstaut.
Wo es keine oder nur teure Parkplätze gibt, parkiere ich bewusst etwas weiter entfernt und fahre schliesslich mit dem E-Scooter oder Velo zum Spot – das spart Gebühren. Beim Material reduziere ich bewusst: Statt fünf volle Köderboxen nehme ich meine bewährten Favoriten plus ein paar neue Muster zum Testen mit. Was sollen dicke Hechtwobbler am Bergbach? Lass ich gleich daheim. So bleibt der Fokus aufs Wesentliche. Das Bindematerial lasse ich ebenfalls zu Hause – stattdessen nehme ich nur vorgebundene Montagen mit. Nach jedem Trip kontrolliere ich den Vorrat.
Ich hoffe, diese Tipps helfen Dir, mehr Zeit am Wasser zu gewinnen, um vielleicht den Fisch Deines Lebens zu fangen.
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