27 | 11 | 2017 | Praxis | Video | 0 | 5428 |
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Samsökiller – der Forellen-Garant
Auf den ersten Blick ist der Samsökiller nicht gerade eine Schönheit. Er sieht aus wie ein zerzauster Wooly Bugger mit extra langem Schwanz. Mittlerweile haben wir aber diese Fliege richtig ins Herz geschlossen.
Egal ob heimische Forellen- oder ferne Meerfischerei: Dem Samsökiller können Forellen nur schwer widerstehen.
Bernd Ziesche aus Deutschland, Guide, Fliegenwurflehrer und Erfinder des Samsökillers, hat sein Wissen und seine Erfahrung in diese Fliege gepackt. Das wohl genialste Detail ist der Schwanz, der auf ein dickes Mono gebunden wird und hinten vom Haken absteht. Dies verhindert beim Wurf sein «Eintüddeln» im Hakenbogen und ist ein grosser Vorteil, wenn man Hunderte von Würfen macht und stets sicher ist, dass die Fliege richtig fischt. Das Verhältnis der Länge des Überstands zur Länge des Schwanzes ist wichtig: Ist er zu kurz, tailt er ein. Leider gibt es da keinen zuverlässigen Richtwert, deswegen wählen wir das Mono immer ein bisschen länger – so ist man auf der sicheren Seite.
Angst vor Fehlbissen
Der extra lange Schwanz aus Fuchshaar spielt verführerisch im Wasser. Das minimal eingesetzte Flash sorgt für die genau richtige Menge an Glitzer. Trotz dieser Vorteile sorgt dieser lange Schwanz immer wieder für Diskussionen. Die Angst vor Fehlbissen ist weit verbreitet. Unsere Erfahrungen: Bei der Fischerei mit Articulated Streamer mit zwei Haken fangen wir über die Hälfte aller Forellen am vorderen Haken. Ein klares Indiz dafür, dass die Forellen nicht immer von hinten zubeissen. Sollte man doch Fehlbisse haben, schöpft die Forelle beim Biss in den weichen Schwanz nur selten Verdacht.
Ein echtes Schwergewicht
Ein weiteres Merkmal dieser Fliege ist ihr hohes Gewicht. Das Original wird mit dickem Bleidraht gebunden, man kann aber auch eine schwarze Tungstenperle verwenden, da hat man das Gewicht schön im vorderen Bereich der Fliege konzentriert und spart Zeit beim Binden. Eine 4,6 mm grosse Perle ist ideal für die Hakengrösse 4.
Der Körper wird grosszügig gedubbt, anschliessend wird die Hahnenfeder nach vorne geführt und mit dem Bindefaden gesichert. Der Kopf und auch die Einbindestelle des Schwanzes auf dem Mono müssen gut lackiert werden – dies macht die Fliege haltbar. Zum Schluss wird der Dubbingkörper mit Velcro ausgebürstet; die Fliege bekommt so ihren fängigen Look.
Schwanz: | Marbled Fox brown auf Mono 0,60 mm |
Flash: | Flashabou pearl |
Haken: | Gamakatsu F314 4 bis 8 |
Augen: | Bead Chain Eyes small black |
Beschwerung: | Bleidraht |
Verdeckung Mono: | Marbled Fox brown |
Körper: | Haree Ice Dub hares ear |
Hechel: | Strung Chinese Saddle Hackle brown |
Bindefaden: | brown |
Was stellt er dar?
Was der Samsökiller genau imitiert, ist nicht ganz klar; wahrscheinlich in grösseren Grössen einen Sandaal oder zur richtigen Zeit auch einen Borstenwurm, in kleineren Grössen einen Shrimp. Seine Stärke liegt wohl genau darin, dass er ein grosses Spektrum der Nahrung der Forellen abdeckt.
Den Samsökiller fischen wir gerne an einer Rute der Schnurklasse 8. Mit dieser Ausrüstung hat man Power für diese doch eher schwere Fliege und auch im starken Wind verfügt dieses Gerät noch über genügend Reserve. Ob Schusskopf oder Vollschnur ist Geschmackssache, wir geben dem Schusskopf an einer Mono-Runningline aber klar den Vorzug. Wichtig sind schön gestreckte Würfe, denn der Samsökiller fischt dank seines Gewichts schon beim Einsinken ins Wasser. Ist der Wurf nicht gestreckt, verpasst man den einen oder anderen Biss.
Schnell geführt bringt Fische
Zur Unterstützung seines lebendigen Spiels binden wir diesen Streamer mit einem Schlaufenknoten ans Vorfach. Auch wenn man den Samsökiller langsam führen kann, fischen wir ihn im Normalfall so schnell wie möglich. Gerade auf grosse Fische ist dies die erfolgreichere Methode. Dem Fisch bleibt wenig Zeit, die Fliege zu inspizieren und eine schnell flüchtende Beute löst eher den Beissreflex aus.
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