


30 | 04 | 2025 | Praxis | Produkte | ![]() | ![]() |
30 | 04 | 2025 | Praxis | Produkte |
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Fliegenfischen erfordert etwas Übung und Geschick. Nur mit gezielten Würfen, guter Schnurkontrolle und einer passenden Präsentation der Fliege kann man erfolgreich sein. Ein nützliches, aber in der Schweiz wenig bekanntes und oft unterschätztes Hilfsmittel ist der Schnurkorb. Doch was genau ist seine Funktion? Und wie kann er das Fischen angenehmer und effizienter gestalten?
Wenn wir beim Einstrippen die Fliegenschnur auf den Boden legen, passiert es schnell, dass sie sich im Gras, in Ästen, zwischen Steinen oder in sich selbst verheddert. Im schlimmsten Fall stehen wir sogar darauf, was die nicht gerade billige Schnur beschädigen kann. Ein Schnurkorb verhindert solche Probleme, indem er die lose Schnur an einem Ort hält und verhindert, dass sie sich in der Umgebung verfängt. Das spart nicht nur Nerven, sondern erhöht auch die Effizienz beim Fischen. Wer kennt es nicht: Der Wurf war perfekt – doch er endet abrupt, weil sich die Schnur verheddert hat. Mit einer gut organisierten Schnur im Schnurkorb lässt sie sich beim nächsten Wurf deutlich leichter ausbringen, was zu grösserer Wurfweite und mehr Präzision führt. Zudem drillen wir meistens nicht über die Rolle, sondern direkt mit der Schnur in der Hand. Bei einer unerwarteten Flucht oder wenn wir dem Fisch nachgehen, vielleicht sogar rennen müssen, ist eine sauber verstaute Schnur entscheidend.
Wer in Fliessgewässern, im See oder im Meer fischt, kennt das Problem nur zu gut: Strömung oder Wellen erfassen die Schnur und tragen sie davon. Das erschwert nicht nur das Werfen, sondern führt auch oft zu ungewolltem Schnursalat. Ein Schnurkorb löst dieses Problem, indem er die Schnur sicher fixiert. Natürlich gibt es auch mit Korb mal ein «Gnusch» – aber deutlich seltener.
Auch beim Fischen vom Boot aus ist ein Schnurkorb Gold wert. Ohne ihn kann sich die lose Schnur in Rutenhaltern, Klampen, am Motor oder anderen Hindernissen verfangen. Man glaubt es kaum, aber die Schnur findet wirklich alles, sogar das in einer Ecke stehende offene Bier. Mit dem Schnurkorb bleibt die Schnur ordentlich verstaut und jederzeit einsatzbereit, auch beim Wechsel des Fischerplatzes an Bord.
Es gibt zahlreiche Varianten von Schnurkörben, die sich in Material, Bauweise und Einsatzzweck unterscheiden. Die gängigsten Modelle bestehen aus Kunststoff und sind mit Noppen oder Spikes ausgestattet, um die Schnur zu sortieren. Manche sind in Form eines Kübels gestaltet, in den die Schnur hineingelegt wird, während andere als offene Teller konstruiert sind. Auch selbstgebaute Schnurkörbe – etwa aus Stoff oder anderen Behältnissen – finden Verwendung. So sieht man zum Beispiel auf einigen Booten den zusammenfaltbaren Wäschekorb von IKEA. Wir haben fast jede Variante stundenlang getestet – und jede bringt ihre Vor- und Nachteile mit sich. Der grösste Nachteil ist unserer Meinung nach die Grösse: In vielen Situationen kommt einem so ein Korb in die Quere, sei es auf dem Weg ans Wasser, im Gehölz oder beim Einpacken für die Ferien. So ein Kübel ist einfach ziemlich unpraktisch.
Unser neuer Favorit kommt aus Dänemark. Zwei Kollegen von uns, Sten und Erik, begeisterte Fischer und seit über zehn Jahren Hersteller von Shrimp-Augen und anderen Bindematerialien, haben im letzten Jahr einen Schnurkorb entwickelt. Wie wir haben sich die beiden oft über die Mängel herkömmlicher Schnurkörbe geärgert – und daraus ihre eigene Lösung entwickelt: den Line-Master.
Er ist flexibel und lässt sich beim Fischen ausziehen, sodass eine grosse Fläche für die Schnur entsteht. Beim Platzwechsel lässt sich der Korb einfach wieder zusammenschieben. So braucht er kaum mehr Platz als eine Hüfttasche und der Weg durchs Gebüsch wird deutlich einfacher. Das funktioniert sogar mit Schnur auf dem Teller; ein Weiterfischen ist also gleich wieder möglich. Ein kleiner Clip dient zudem als Rutenhalter, wenn man einmal freie Hände braucht, sei es beim Montieren oder beim Behändigen eines Fischs.
Ob am Fluss, am See, an der Küste oder vom Boot aus – der Schnurkorb sorgt für mehr Komfort, weniger Frust und präzisere Würfe. Zudem wird die Schnur geschont, da sie weniger Sand und Dreck aufnimmt. Das lohnt sich, denn eine hochwertige Schnur ist eine Investition, zu der wir Sorge tragen sollten. Wer also seine Technik optimieren und das Beste aus seinen Würfen herausholen möchte, sollte diesem unscheinbaren Helfer unbedingt eine Chance geben.
Weil uns der innovative Line-Master von Easy Shrimp Eyes so überzeugt hat, ist er ab sofort im «Petri-Heil»-Shop für CHF 96.– erhältlich.
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