Totensee: <br/>[Fischen am «Lake of Death»]
07 | 10 | 2025 SchweizText & Fotos: Nick Hagenbuch 0439
07 | 10 | 2025 Schweiz
Text & Fotos: Nick Hagenbuch 0 439

Totensee:
Fischen am «Lake of Death»

Der Totensee auf dem Grimselpass im Kanton Wallis hat wohl den furchteinflössendsten Namen aller Gewässer in der Schweiz. Das Fischen am mystischen Bergsee ist jedoch alles andere als beängstigend – vielmehr ist es vielseitig, atemberaubend und gespickt mit einer Prise Überraschung.


Der Totensee liegt mitten auf der Grimsel­pass­höhe auf 2160 Metern über Meer und gehört zum Kanton Wallis. Seinen Namen erhielt der See, weil vor rund 800 Jahren Soldaten des Heeres von Herzog Berchtold V. von Zähringen von den Wallisern in den See getrieben worden sein sollen. Rund 200 Jahre später starben zudem Soldaten aus den Armeen Napoleons in der Nähe des Sees.

 

Grosses Fischsterben überwunden

Auf sterbliche Überreste bin ich am See allerdings noch nie gestossen – dafür habe ich dort schon so manchen Fisch entdeckt und gefangen. 2006 sorgte der Totensee schweizweit für negative Schlagzeilen, als bei einem massiven Fischsterben fast der gesamte Bestand verendete. Die Ursache war akuter Sauerstoffmangel, ausgelöst durch eine übermässige Algenblüte. Seitdem hat sich der 27 Hektaren grosse und über 30 Meter tiefe Bergsee gut erholt. Heute lockt er mit gesundem Fischbestand und einfacher Erreichbarkeit wieder zahlreiche Fischerinnen und Fischer aus dem Wallis und der ganzen Schweiz an.

 Schön gezeichnete Regenbögler werden hier eingesetzt.

Schön gezeichnete Regenbögler werden hier eingesetzt.


Lange Bergseesaison

Die Saison dauert hier deutlich länger als anderswo: Bis am 30. November können die Walliser Bergseen noch befischt werden. Gefangen werden am Totensee vor allem Regenbogenforellen und Namaycush, die auf klassische Bergsee-Techniken beissen: Wer es auf die zahlreichen steigenden Regenbogenforellen abgesehen hat, liegt mit einem Buldo und einer Made oder einem Wurm als Köder selten falsch. Auch Fliegenfischer kommen auf ihre Rechnung, denn die Forellen steigen oft zuverlässig. Spinnfischer erwischen ebenfalls immer wieder Regenbogen­forellen – am besten mit oberflächennah geführten Löffeln oder kleinen Wobblern.

 Auch Namaycush schwimmen im Totensee auf dem Grimselpass.

Auch Namaycush schwimmen im Totensee auf dem Grimselpass.


Köderfischchen für Namay

Die Namaycush hingegen zeigen sich oft etwas zickiger. Gute Erfahrungen habe ich mit kleinen Gummifischen um 7 cm gemacht, die ich knapp über Grund führe. Auch die tote Elritze am System ist – wie so oft am Bergsee – ein Erfolgsgarant. Dabei sollte man jedoch genügend Zeit einplanen, um die Köderfische mit der Reuse im See zu fangen – was nicht immer einfach ist.

Von beiden Fischarten sind sämtliche Grössen im See vertreten: Vom 15 Zentimeter langen Regenbogenforellchen bis zum kapitalen Namaycush – der Totensee hat sie alle. Was nicht heisst, dass die grossen Fische leicht zu fangen wären. Oft musste ich mich zuerst durch die kleinen Exemplare angeln, ehe ein grösserer Fisch zubiss. Doch das nehme ich als Fischer nur zu gerne in Kauf!

 

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