16 | 09 | 2022 | Praxis | 0 | 5499 |
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Unsere Favoriten:
Drei Lieblingsfliegen
Möglichst viele verschiedene Fischarten mit der Fliege zu fangen – dies ist jeweils mein Jahresziel. Das Spektrum erstreckt sich von den «gewöhnlichen» Zielfischen wie Forellen und Äschen bis zu «Exoten» wie Hechte und gar Schleien und Karpfen. Für mich als Fliegenbinder heisst das, möglichst spezifische, den Zielfisch ansprechende Muster zu binden. Diejenigen, die meine Fliegenbox kennen, wissen, dass ich kein «Schönbinder» bin – ich bin eher bekannt für meine «Chuderluuri» –, aber diese fangen. Meine drei Lieblingsmuster haben auch dieses Jahr etliche Fische überzeugt.
Der Coupe-Streamer
Mit diesem Streamer habe ich in der Schweiz praktisch nur Hechte gefangen sowie zwei, drei räuberische Alet. In Norwegen aber auch Dorsche, Pollaks und Makrelen. Hautbestandteil ist die «Zierpalme». Diese schmückt z. B. den schönen Coupe Maison im Restaurant – unbedingt mit nach Hause nehmen und auf einen geeigneten Hechthaken als Kometenschweif binden, dazu etwas Hasenfell als Streifen oder als Cross-Cut um den Hakenschenkel winden, wie eine Hechel.
Gerne verwende ich für den Kopf eine leichte Beschwerung mit auffälligen Augen. Tauglich für eher kleine Gewässer für kurze Roll- und Spickwürfe. Er kann extrem langsam und aufreizend gefischt werden. Eine 8er- bis 9er-Ausrüstung mit kurzer Keulenschnur erleichtert den Wurf. Für Weitwürfe ist dieser Streamer nicht geeignet, zu gross ist der Luftwiderstand des steifen Lamettas. Für das Streamern in weiten Gewässern wie Seen oder den Bodden an der Ostsee binde ich ähnliche Muster, aber mit leichteren Flash-Fasern.
Ameisen – Black Ants
Es ist Mitte August und ich komme gerade vom Bergsee heim. Nebst ein paar kleineren, freigelassenen Forellen durfte ich auch zwei Gute mitnehmen: alle mit dem «Ameisli» gefangen, wie so oft in den letzten paar Sommerwochen. Wie kommen denn Ameisen an einen Bergsee? Gerade in diesem heissen Sommer mit den Steigwinden verfrachtet es tausende Insekten und Ameisen von den Wiesen aufs Wasser; eine Delikatesse, die sich kein Bergfisch entgehen lässt.
Jeder Anfänger bindet sich aus schwarzem Schaumstoff und einer schwarzen Hechel in Minutenschnelle eine fängige Black-Ant. Ich käme mehrere Wochen im Jahr mit nur dieser Fliege zu gutem Erfolg. Die Hakengrössen: Von 14er bis 18er ist ideal. Die Präsentation kann trocken, mit Liegenlassen, Erfolg bringen, aber auch leicht eingesunken und eingezupft. Es gibt sie in allen erdenklichen Formen, auch mit Flügeln usw. Aber mein Tipp: Die Einfachsten sind die Besten. Bezug: in jedem Fly-Shop erhältlich unter der Bezeichnung «black ant fly».
Super Pupa, die strubblige Schwedin
Diese Nymphe/Nassfliege ist tatsächlich oft super, für mich als Karikatur-Fan genau das richtige Muster. Da habe ich eine Entschuldigung, wenn meine Fliege bereits aus dem Bindestock wie zerkaut ausschaut. Ist es eine Köcherfliegenpuppe? Eine Raupe? Ein Flohkrebs? Das könnten nur die darauf hereingefallenen Fische beantworten. Besonders in Erinnerung ist mir der Fang meiner ersten Schleie mit Fliege … mit der Superpupa!
Den Körper binde ich mit gelbem und braunem Foam. Die Rippung mit weicher, brauner Hechel palmerartig über den ganzen Körper. Die Hecheln unten und oben werden gestutzt. Ich binde auch die Variante mit Tungstenköpfli. Einer meiner Kollegen fischt sie auch erfolgreich mit dem Zapfen auf Äschen. Eine schöne Erinnerung in diesem Jahr: In Slovenien versuchte ich es auf einen etwa 70 cm Regenbögler. Alle Muster wurden abgelehnt. Als ich meine Superpupa montierte, sagte der Guide nur: «Superpupa is always good!» Der Biss kam sofort! Nach einigen Schrecksekunden wurde mir klar, dass nicht die Riesenforelle, sondern eine kleinere Artgenossin die Pupa vor der Schnauze wegschnappt hatte … Die Schwedin war eben attraktiv. Erhältlich ist dieses Muster im gut sortierten Handel in verschiedenen Variationen.
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