25 | 07 | 2019 | Schweiz | Praxis | 0 | 6450 |
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Die Leckerbissen unserer Fische
Was fressen unsere Fische eigentlich? Darüber etwas zu wissen ist unabdingbar für eine erfolgreiche Fischerei. Im Folgenden werde ich einen Überblick geben über einige aus meiner Sicht häufig vernachlässigte Beutetiere und die saisonalen Unterschiede.
Wenn man die häufigsten Köder anschaut, die zum Fischen verwendet werden, dann könnte man meinen, Fische würden vor allem kleine Fische, Maden und Würmer fressen. Für einige Fische, wie z. B. den Hecht mag das mit den Kleinfischen durchaus stimmen. Doch auch dort gibt es Ausnahmen. Betrachtet man hingegen die Fressvorlieben bei Egli oder Bachforelle, so ergibt sich ein komplett anderes Bild.
Beobachtung ist alles
Um zu erfahren, was die Fische gerade fressen, gibt es zwei wichtige Ansätze. Der allerwichtigste ist die Beobachtung am Wasser! Was lebt im Wasser? Welche Insekten, Krebse und Fische? Welche Grössen und Farben haben sie? Oftmals muss man dazu am Wasser genau hinschauen und auch mal ein paar Steine umdrehen. Dies kann uns näher ans Ziel bringen.
Wenn man einen Fisch gefangen hat, sollte man immer auch kurz einen Blick in den Magen werfen. So sieht man, was aktuell auf dem Speiseplan steht, und kann dies ausnutzen, um die Köderwahl zu optimieren. Der Mageninhalt verrät uns sowohl etwas über das Beutespektrum als auch die Grösse der Beutetiere.
Saisonale Variation
Das Spektrum an Beutetieren variiert in der Grösse wie auch in deren Aufenthaltsorten. Während im Winter die Beutetiere für die Fische eher in den tiefen Gewässerregionen zu finden sind, kommen sie mit steigenden Wassertemperaturen auch in flachen Gewässerzonen wieder zum Vorschein. Das wissen auch die Fische. Im Frühling fangen die Insekten mit dem Schlüpfen an und deshalb erstaunt es wenig, dass dann Fische erneut wieder oberflächennah unterwegs sind. Einen Insektenschlupf zu beobachten kann uns somit auch helfen, aktive Fische zu lokalisieren.
Am Bach machen die Insekten ebenso einen Grossteil der Nahrung der Fische aus. Steinfliegen-, Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven sind zum Teil in grossen Mengen unter flachen Steinen anzutreffen. Die Fische fressen alle Stadien, von der Larve über den Aufsteiger bis zum adulten Imago. Gerade im Frühling, wenn das Wasser endlich wärmer wird, können sich die Fische richtiggehend auf die gelben Steinfliegenlarven spezialisieren oder sie pflücken die schlüpfenden Eintagsfliegen aus der Strömung. Dann werden andere Köder manchmal komplett ignoriert.
Auch nicht zu unterschätzen ist je nach Gewässer die Bedeutung von Flohkrebsen. Wo diese in grosser Zahl vorkommen, lohnt es sich immer, ein entsprechendes Imitat in der Tasche zu haben.
Was heisst das für die Praxis?
Die Fliegenfischerei mit Insektenimitationen ist wohl die nächstliegende und eleganteste Technik, die uns erlaubt, die häufigste Nahrungsquelle zu imitieren. Weiter funktioniert natürlich auch die Zapfen- oder Tippfischerei mit echten Insekten oder mit Nymphen.
Auch für die Spinnfischerei gibt es heute eine Vielzahl an sogenannten Creature Baits, welche Insekten oder Krebse imitieren. Diese können zum Beispiel an einem Carolina Rig, am UL-Jigkopf oder am Cheburashka Rig präsentiert werden. An manchen Tagen kann auch eine unbeschwerte Montage auf der freien Schnur erfolgreich sein. Am stehenden Gewässer kommt zu oben genannten Methoden natürlich noch die Möglichkeit der Hegenenfischerei hinzu.
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