


07 | 04 | 2025 | Reisen | ![]() | ![]() |
07 | 04 | 2025 | Reisen |
![]() ![]() |
Ein guter Freund berichtete mir voller Begeisterung, dass er mit «Helrec Fishing Adventures» in den Niederlanden einen der genialsten Fischertage erlebt hatte. Das wollte ich auch ausprobieren.
Da ein verlängertes Wochenende in Richtung Benelux anstand, entschloss ich mich, ein Guiding bei Simon und Helmut, den Eigentümern von «Helrec Fishing Adventures», zu buchen, um die Maas einmal vom Boot aus zu befischen. Nach zwei mässig erfolgreichen Tagen Uferfischen im Süden Hollands erhofften wir uns etwas Abwechslung. Simon sagte uns bereits im Voraus, dass die Egli wahrscheinlich eher zickig unterwegs sein würden, die Zander jedoch in Beisslaune sein sollten. Und tatsächlich: In der ersten halben Stunde durften wir ein regelrechtes Zandergewitter erleben mit Fischen bis 75 cm. Völlig perplex von den übermotivierten «Tocks» der Fische probierten wir weitere Stellen im Fluss, was sich ebenfalls als erfolgreich herausstellte. Wir waren fassungslos und überwältigt von der Masse an gefangenen Fischen, die dank der Catch and Release-Policy in Holland wieder schwimmen durften. Um die Mittagszeit versuchten wir unser Glück dann doch noch auf die arroganten Egli, welche uns aber bis auf wenige, zaghafte Fehlbisse ziemlich im Stich liessen.
Nachmittags nahm die Zanderaktivität dann stetig ab, jedoch versicherte uns Guide Simon, dass wir in der letzten Stunde vor Sonnenuntergang noch einmal richtig Spass haben würden. Was soll ich sagen: Ein Guide, ein Wort. Es gelang uns über den Tag verteilt, um die 30 Zander mit einer beachtlichen Durchschnittsgrösse zu überlisten. Was für ein Fischertag!
Da ich selbst nahe an der Grenze zu Deutschland lebe, trennen mich und die Fischerei bei Helmut und Simon nur 598 Kilometer. Jeden Winter nehme ich den Weg auf mich und quäle mich morgens um 01.30 Uhr aus dem Bett, um die Strecke zeitig und ohne grosses Verkehrsaufkommen hinter mich zu bringen. Inklusive Frühstückspause an einer der zahlreichen Raststätten komme ich meistens gegen 07.00 Uhr beim Hafenparkplatz an und habe dann noch eine gute halbe Stunde Zeit, um mich einzurichten und mein Tackle vorzubereiten.
Versteckt hinter einem Graben verbirgt sich der heilige Hafen von Helrec. Bestückt mit acht prüfungsfreien, vier grob motorisierten und zwei Guidingbooten ist die Flotte eine Augenweide für jeden, der bei Bassbooten schwach wird. Wenn man dem Altarm, wo der Hafen liegt, für 150 Meter folgt, erreicht man direkt einen der ersten Hotspots an der Flussmündung. Dieser Platz ist immer gut, um auf die Schnelle den einen oder anderen Räuber abzugreifen. Egal ob flussauf- oder ab, die Maas beherbergt gerade in der Ecke von Roermond unzählige Seitenarme, Kehrströmungen, Muschelbänke oder Schleusen, welche allesamt geniale Angelplätze sind. Je nach Jahreszeit und Zielfisch stellt sich die Frage, ob der Fluss befischt werden sollte oder ob einem die Plassen (Nebenseen) doch interessanter erscheinen. Gerade wenn es in die kalte Jahreszeit geht, finden sich die grossen Egli im etwas wärmeren Wasser der Plassen ein, um den Winter in den Untiefen dieser Seen zu verbringen. Von eher zäheren Angelstunden bis zu absolut atemberaubenden Tagen ist alles zu erwarten. Ich möchte hier allerdings noch einmal betonen, dass auch das Fischen in Ländern mit guten Beständen nicht immer ein Selbstläufer ist.
Einer der grössten Pluspunkte von Helrec ist, dass ihr Angebot breit gefächert ist und man Zielfisch wie auch Angelmethode flexibel wählen kann. Natürlich ist durch die Jahreszeiten bedingt nicht jeder Zielfisch immer gleich erfolgreich zu befischen. Im Frühling ist von Egli über Zander und Hecht bis zu Rapfen und Wels alles möglich. Je wärmer die Temperaturen werden, desto mehr rückt das grosse Fressen der Warmwasser liebenden Fische wie Rapfen oder Wels in den Vordergrund. Je weiter es dann in Richtung Herbst geht, gibt es Tage, an denen Zander und Egli beissen wie verrückt! Ab November folgt dann meine absolute Lieblingszeit: Die Egli fangen an, sich in riesigen Trupps zu sammeln und ziehen langsam vom Fluss in die angeschlossenen Plassen. Bis zum Ende der Saison findet der grösste Teil der Fischerei nun in den stehenden Gewässern statt.
Damit die anschliessende Schonzeit (Ende März bis Ende Mai) nicht ganz so trist ist, hat sich Guide Helmut aufs Welsfischen mit Naturködern spezialisiert. Die beiden Jungs geben sich immer die grösste Mühe, um ihre Gäste zum erhofften Zielfisch zu führen. Mit ihren über 300 Guidingtagen im Jahr kommt da schon eine gigantische Erfahrung zusammen.
Toppies, die Schweizer Firma, in der auch ich arbeite, ist inzwischen bereits seit mehreren Jahren ein Partner von Helrec. Aber auch Humminbird und der Schweizer Brand Bullseye profitieren von der Partnerschaft mit Helrec. Wo gibt es schliesslich eine bessere Möglichkeit, um Angelgerät tagtäglich direkt am Wasser zu testen? So sind Helmut und Simon jederzeit bestens mit den Produkten vertraut – ein grosser Vorteil für die Gäste, die fast das gesamte Sortiment der jeweiligen Marken bis auf die Knochen testen und anschliessend auf Wunsch auch erwerben können. In ihrem liebevoll umgebauten Guidehaus sind alle vier Wände samt Decke mit Schmuckstücken der besagten Brands tapeziert. Eine perfekte Location, um den Fischertag bei einem warmen Getränk und einem Schwatz abklingen zu lassen. Von einer gemütlichen Unterkunft bis hin zu einem kompetenten und erfolgreichen Guiding können Helmut und Simon wirklich alles bieten. Einen Besuch kann ich wärmstens empfehlen!
Hier gehts nach Holland:
helrec-fishing.com
Keine Kommentare (Kommentare erscheinen erst nach unserer Freigabe)