04 | 03 | 2015 | Schweiz | 0 | 5922 |
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Sturm am Bodensee
Dass die Interessen von Sport- und Berufsfischern nicht immer deckungsgleich sind, ist kein Geheimnis. Weil man irgendwie trotzdem im gleichen Boot sitzt, zeigten sich zumindest die Sportfischer lange Zeit solidarisch. Verschiedene Forderungen von Seiten der Berufsfischer bedrohen nun diese Zweckgemeinschaft am Bodensee.
Die internationale Arbeitsgemeinschaft der Bodensee Sportfischer (IABS) schreibt es in ihrer Pressemitteilung der Delegiertenversammlung von Oktober 2014 ganz klar: Angelfischer stehen für nachhaltige Fischerei am Bodensee.
Der See hat sich aus Sicht der Angelfischer in den letzten Jahren durchaus positiv entwickelt. Er wird immer «sauberer» und auch in grösseren Tiefen wieder sauerstoffreicher. Für den Bodensee typische Fischarten, wie Saiblinge und Felchen können ihre angestammten Lebensräume in tieferen Wasserschichten wieder besiedeln. Nach neusten Untersuchungen funktioniert bei vielen sensiblen Fischarten die Naturverlaichung sogar immer besser.
Ertragsrückgang bei den Berufsfischern
Die sinkenden Erträge der Berufsfischer wurden in der jüngsten Vergangenheit fast ausschliesslich mit den fehlenden Nährstoffen begründet. Die internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) hat sich allerdings eindeutig gegen eine Erhöhung der Nährstoffkonzentration ausgesprochen. Auch aus der Politik sind keine ernsthaften Anzeichen zu erkennen, dass es dafür zukünftig eine Zustimmung geben könnte.
Im Moment begegnet man den Ertragsrückgängen bei den Berufsfischern vor allem mit Lockerungen der Vorschriften. Die Verkleinerung der Maschenweite bei Fischernetzen und diverse Ausnahmeregelungen zur Befischung der Bestände während der Laichzeit sind für viele Angelfischer nur schwer nachvollziehbar.
Verursacherprinzip?
Werner Korsch, Präsident des Sportfischervereins Altenrhein, stellt ausserdem ein grosses Ungleichgewicht zwischen den Einnahmen aus Patentverkäufen und dem Fangertrag der Sport- und Berufsfischer fest. In einem Artikel des St. Galler Tagblatts vom 8. Dezember 2014 präsentierte er dazu eindrückliche Zahlen. Das Thema scheint vielen Sportfischern unter den Nägeln zu brennen – dementsprechend gross war das Echo auf den Bericht.
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