Tokyo-Rig – Fangen im Japan-Style
20 | 06 | 2025 PraxisText: André Pawlitzki 0501
20 | 06 | 2025 Praxis
Text: André Pawlitzki 0 501

Tokyo-Rig – Fangen im Japan-Style

Aufgrund der Vielfalt ist es schwierig, bei den Finesse-Montagen den Überblick zu behalten. In dieser grossen Auswahl solltest Du Dir aber das Tokyo-Rig einmal genauer anschauen. André Pawlitzki stellt die Montage­ im Detail vor.


Das Tokyo-Rig stammt, wie der Name schon vermuten lässt, aus Japan. Mit dieser neuen Montage, die an die Dropshot-Montage (nur ohne Schnur zwischen Blei und Köder) erinnert, lassen sich die Egli hervorragend in Grundnähe fangen. Das Gewicht bei dieser Montage befindet sich am unteren Ende des Rigs auf einem Drahtarm, an dem sich oben ein Ring oder Wirbel befindet. In einen Sprengring wird das Gewicht mit Drahtarm eingehängt. Auch der Haken und ein weiterer Wirbel zur Montage an der Hauptschnur wird auf dem Sprengring montiert. Wichtig ist immer, dass sich das Blei unterhalb und der Einhänger oberhalb des Hakens befinden. Der Haken steht nun ganz leicht nach unten ab – wie bei einer Dropshot-Montage. Bestückt man ihn mit einem auftreibenden Gummifisch oder Creature Bait, steht der Greifer perfekt im 90-Grad-Winkel vom Drahtarm ab und kann die Egli ideal haken.

 Das Tokyo-Rig bereit zum Einsatz: Es kann auch ein Wirbel in den Sprengring eingehängt und direkt ans Vorfach angeknotet werden. Dadurch entfällt ein Einhänger. Der Haken sollte sich immer zwischen Blei und Wirbel befinden. © Waldemar Krause

Das Tokyo-Rig bereit zum Einsatz: Es kann auch ein Wirbel in den Sprengring eingehängt und direkt ans Vorfach angeknotet werden. Dadurch entfällt ein Einhänger. Der Haken sollte sich immer zwischen Blei und Wirbel befinden. © Waldemar Krause


Hängerfrei durch den Pflanzendschungel


Fragt man amerikanische Schwarzbarsch-Profis (wie so viele Egli-Rigs wurde auch das Tokyo-Rig ursprünglich auf Schwarzbarsch eingesetzt), wo und wie sie mit dem Tokyo-Rig angeln, erhält man folgende Antworten:

  1. In dichter Vegetation
  2. Dort, wo ein starker Angeldruck herrscht
  3. Köder vom Gewicht entfernt montiert

Viele Angler fischen das Tokyo-Rig in dichter Vegetation. Das Gewicht hält den Köder nach oben. So gleitet er problemlos durchs Wasser – vor allem, wenn man ihn «weedless» anködert, also einen Offset-Haken so im Köder verbirgt, dass er erst beim Anhieb austritt. Auf diese Weise kann ein Gummiwurm hängerfrei durch das Pflanzendickicht gleiten. Auch auf schlammigen Böden ist das Tokyo-Rig anderen Montagen überlegen. Es sinkt nämlich nicht so tief ein wie zum Beispiel das Carolina-Rig.

 Diese Teile braucht man, um ein Tokyo-Rig zu basteln: Tokyo-Gewichte mit Metallstab, Offsethaken, kleine Sprengringe, kleine Einhänger oder Wirbel, Gummiköder nach Wahl. © Waldemar Krause

Diese Teile braucht man, um ein Tokyo-Rig zu basteln: Tokyo-Gewichte mit Metallstab, Offsethaken, kleine Sprengringe, kleine Einhänger oder Wirbel, Gummiköder nach Wahl. © Waldemar Krause


Andersartiges in stark beangelten Gewässern

An manchen Gewässern werden die Egli stark befischt. Dabei verwenden die meisten Angler oft dieselben Montagen. Sie versuchen ihr Glück mit Gummifischen am Bleikopf oder auch mit Weichplastik am Carolina-Rig. Doch diese Montagen sind vielen Egli längst bekannt und entlocken den Fischen bestenfalls noch ein müdes Lächeln. Da kommt eine neue Präsentation gerade recht – und dann fängt das vielseitige Tokyo-Rig oft sehr gut. Es kann mit Paddle-Tails oder Twistern beködert direkt am Grund eingeleiert werden und wirbelt dann stetig etwas Sediment auf, was die Räuber auf den Köder aufmerksam macht. Letztlich zahlt es sich aus, anders als andere zu angeln. Auch, wenn man die Montage jiggend führt, werden durch das Aufkommen des Bleis auf den Grund verführerische kleine Staubwölkchen erzeugt.

 Die Köderauswahl für das Tokyo-Rig ist riesig – fast alle Weichplastikköder können an dieser Montage präsentiert werden. © Waldemar Krause

Die Köderauswahl für das Tokyo-Rig ist riesig – fast alle Weichplastikköder können an dieser Montage präsentiert werden. © Waldemar Krause

Alternativ kann das Tokyo-Rig auch mit Creature-Baits, Gummiwürmern oder -krebsen bestückt und wie ein Finesse-Rig geführt werden. An Gerät braucht man das gleiche wie zum Pitchen oder dem Angeln mit Chatterbaits: Eine 2,40 m lange Rute mit MH-Aktion ist top, ob Baitcaster oder Stationärrolle ist Geschmacksache.

 

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