22 | 01 | 2018 | Praxis | 0 | 5920 |
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Wahre Grösse zeigen
Bei der Köderwahl zum Raubfischfang kommt es auch auf die richtige Grösse an. Ob auf Egli, Zander, Hecht oder Rapfen – Christopher Görg rät dazu, öfter mal mit grösseren Gummiködern und Wobblern zu fischen.
«Es kommt nicht auf die Grösse an.» Egal in welchem Zusammenhang – diesen Spruch hat sicher jeder von uns schon einmal gehört. Doch ist diese Aussage wirklich wahr? Bezogen auf Köder könnte man annehmen, dass sie eine untergeordnete Rolle spielt, denn viel häufiger wird über Ködertypen und -farben diskutiert. Diesen Merkmalen wird bei weitem mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der Grösse eines Köders. Ich bin mir aber sicher, dass diese bedeutend mehr über den Fangerfolg entscheidet, als die meisten Fischer glauben. Ich bin überzeugt davon, dass man im Lauf eines Fischerjahrs mit grösseren Ködern nicht viel weniger Raubfische fängt, diese dann aber durchschnittlich grösser sind. Das hat mehrere plausible Gründe.
Auch wenn diese vier Argumente sicher jeden Fischer davon überzeugen müssten, dass ein grösserer Köder – egal um welche Art es sich handelt – durchaus fangfördernd sein kann, unterlassen es dennoch viele, dies auch in der Praxis am Wasser zu testen. Ich muss zugeben, dass es auch mir anfangs schwer zu lassen. Köder jenseits von 15 Zentimeter kamen mir riesig vor. Zum Glück relativiert sich das Empfinden mit der Zeit und man sieht die Benutzung der Grossen als völlig normal an.
Nur die Grossen kommen mit
Wenn Sie die ersten Erfahrungen mit gross gewählten Ködern machen wollen, empfiehlt es sich, keine kleineren mit ans Wasser zu nehmen. Lassen Sie die Köderbox mit den Minis ruhig einmal zu Hause. Die Gefahr, dass man in seinen alten Trott verfällt, ist sonst zu hoch.
Ich kann mich noch genau an einen Tag erinnern, da fischten mein Kumpel und ich mit Gummifischen auf Zander. Er wählte Modelle um die zehn Zentimeter, meine waren fast doppelt so gross. Er hatte schon fünf Fische fangen können. Bei mir hatte noch gar nichts gebissen. Obwohl seine gefangenen Fische eher kleine Exemplare waren, begann ich an meiner Köderwahl zu zweifeln. Ich glaube ich wäre schwach geworden und hätte ebenfalls auf einen kleineren Köder gesetzt, wenn mein Kollege noch einen weiteren Fisch gefangen hätte. Aber kurz vor dem Abend hatte ich mit meinem 18-Zentimeter-Gummifisch doch noch einen Biss: Ein über 70 Zentimeter langer Zander lag in meinen Händen. Obwohl ich an diesem Tag vier Fische weniger gefangen hatte als mein Kumpel, war es mit Abstand der grösste. Meine Ausdauer mit den grossen Ködern wurde belohnt.
Kleine Köder haben natürlich ebenfalls ihre Daseinsberechtigung und fangen definitiv Fische – und nicht nur kleine. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass der eine oder andere kapitale Räuber mehr gefangen werden kann, wenn regelmässig auch ein grösserer Köder zum Einsatz kommt. Aus diesem Grund schrecken Sie nicht davor zurück, auch einmal eine Nummer grösser als gewohnt zu fischen – egal welchen Zielfisch Sie sich ausgesucht haben. Denn wenn wir immer alles gleich machen, kann auch immer nur das gleiche Ergebnis erzielt werden. Und auch wenns beim Fischen nicht unbedingt nur um die Grösse der Räuber geht, fangen haben wir doch nichts gegen einen gelegentlichen Kapitalen.
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