[Vision Fischzentrum:] <br/>Die nächsten Schritte
07 | 02 | 2025 SchweizText: Adrian Aeschlimann & Nils Anderson 01127
07 | 02 | 2025 Schweiz
Text: Adrian Aeschlimann & Nils Anderson 0 1127

Vision Fischzentrum:
Die nächsten Schritte

Dank der Unterstützung von rund 100 Fischereivereinen und -verbänden konnte direkt am Moossee in Bern ein geeignetes Stück Land erworben werden. Dort soll in den kommenden­ Jahren das Fischzentrum Schweiz als Informations-, Bildungs-, Forschungs- und Begegnungszentrum nach dem Vorbild der Vogelwarte Sempach entstehen.


Die bisherige Unterstützung der Fischerei für das Fischzentrum Schweiz ist beeindruckend. Dank der Spenden von über 100 Vereinen (total rund 300'000 Franken) konnte die Stiftung Anfang 2023 den noch offenen Betrag von 150'000 Franken für den Landkauf decken und mit dem Rest den Start des Fischzentrums bis Ende 2024 finanzieren.

Der Architekturwettbewerb endete im Herbst 2024. Die Jury entschied sich für ein Projekt mit Holzbau, das sich am Erscheinungsbild der Pfahlbauten, welche am Moossee historisch belegt sind, orientiert. Das Fischzentrum fügt sich in die Umgebung ein und lässt Raum, um im Aussenbereich über Stege den unter Naturschutz stehenden Uferbereich zu erleben und auf den See zu gelangen (weitere Informationen: www.fischzentrum.ch).


Finanzierung auf gutem, aber langem Weg

Nun müssen das Wettbewerbsprojekt verfeinert und die Kostenschätzung erhärtet werden. Dazu kommt die Suche nach Investoren für das Projekt, denn die Stiftung ist auf namhafte Beiträge und Spenden angewiesen. Bereits seine Unterstützung zugesichert hat der Lotteriefonds des Kantons Bern, der bis zu einem Drittel der Baukosten übernehmen kann.

Zwar ist die Fischerei nach wie vor zentrale Stütze, doch soll die Geldbeschaffung auf mehreren Gleisen angegangen werden. Nebst denen, die bereits gespendet haben, sind hiermit auch alle Vereine und Verbände aufgerufen, die bislang noch mit einer Unterstützung zugewartet haben.

Jeder Verein kann mit einer Spende einen wesentlichen Teil zum Aufbau des Fischzentrums leisten!



So kann Eurer Verein das Fischzentrum unterstützen:

  • Standaktionen mit Spendensammlung (Fischessen­, Tag der Fische, Vereinsjubiläum, Gewässerputztag usw.)

  • Kauf eines gespendeten Gemäldes von Alex Zürcher zum Beispiel fürs Vereinslokal oder als Geschenk für ein verdientes Vereinsmitglied.

  • Kauf einer von Kurt Zumbrunn handgemachten und gespendeten Fliegenrute zum Beispiel als Geschenk für ein verdientes Mitglied.

  • Spende für einen oder mehrere Quadratmeter am Moossee zur Ablösung des Übergangskredits, den die Stiftung für den Landkauf aufgenommen hat.

  • Spende aus der Vereinskasse (Betrag frei wählbar, z.B. 10 Prozent des Vermögens).

Alle diese Spenden können via www.fischzentrum.ch getätigt werden.



Markus Meyer
  |  Der Mann hinter dem Fischzentrum

Der engagierte Berner Markus Meyer war jahrelanges Mitglied im Grossen Rat und politisierte dort erfolgreich für die SP. Seit Anbeginn leitet der gelernte Maurer und Rechtsanwalt die Geschicke der Stiftung hinter dem geplanten Fischzentrum in Moosseedorf. Und so dürfte Markus Meyer als Präsident des Stiftungsrats in den nächsten Jahren eine der wichtigsten Personen der Schweizerischen Fischerei sein. «Petri-Heil» konnte mit Markus Meyer über seine Arbeit und die Pläne zum Fischzentrum sprechen.


«Petri-Heil»: Das Fischzentrum hat eine lange Vorgeschichte. Wie hat das alles seinen Anfang genommen?

Markus Meyer: Das Fischzentrum ist ein Projekt mit vielen Vätern. Wir wussten von Anfang an, dass es zuerst eine gewisse Struktur braucht. Am Anfang, als die Idee geboren wurde, waren die Leute noch ziemlich skeptisch. Wir erstellten dann ein Anforderungsprofil und sind u. a. die Vogelwarte Sempach besuchen gegangen, um zu sehen, wie die das machen. Mir war klar, es braucht – wie bei der Vogelwarte ja auch – eine Adresse, ein Zuhause für das Ganze. Wir schauten im Aargau, dann im Eichholz in Köniz und in Neuenburg. Aber die Optionen haben alle nicht genug gut funktioniert. Mit dem Moossee haben wir das perfekte Gewässer und den richtigen Standort gefunden. Beides ist nötig, damit eine solche Vision überhaupt durchstarten kann.


Was soll das Zentrum der Fischerei dereinst bringen?

Zu allererst soll es die Wasserbewohner sichtbar machen für breitere Schichten der Bevölkerung. Um nochmals den Vogelschutz als Beispiel zu nehmen: Die Sichtbarkeit der Vögel und ihrer Probleme ist in Sempach hervorragend. Alle Kampagnen finden hier ihren Kristallisationspunkt. Und genau das wollen wir auch. Dann geht es ebenso darum, aktiv zu werden und auch wissenschaftlich in Fischerei und Gewässerfragen dereinst wichtige Akzente zu setzen. 


Es ist aber nicht nur Forschung geplant?

Nein, das Zentrum soll insbesondere fürs Publikum da sein. Für Schulklassen, Vereinsausflüge und für die Fischerinnen und Fischer soll es interessant sein. Man kann bei uns fischen. Das war auch eine Vorgabe im Wettbewerb. Wir haben eine Bootsanlegestelle und ein Fischrecht im See. Von der wissenschaftlichen Theorie bis zum praktischen Fischererlebnis wollen wir dereinst alles bieten können.


Das Zentrum soll eben eine möglichst breite Wirkung haben. Welche Idee der Fischerei passt dazu?

Wenn das Fischzentrum Schweiz funktionieren soll, dann hilft ein offenes Verständnis der Fischerei. Die Fischerei ist dank dem Freiangelrecht grundsätzlich für jedermann ohne grosse Hürden möglich. Ich bin nicht derjenige, der auf weitere Regulierungen der Fischerei pocht. Soll das Fischzentrum funktionieren, so muss die Botschaft auch sein, dass Gewässerbewohner auch durch die Fischerei erlebbar sind. Fischerei und Tourismus sind im Kanton Bern in der selben Direktion angesiedelt. Aus dieser Verbindung ergibt sich eine gewisse Lobby für die Fischerei. Das ist gut so – und nötig!

 

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